Auf einmal war wieder Bewegung im leer stehenden Gasthof in Plösitz. Der Eigentümer, Alexander Folz, und der Ortsteilhistoriker Jan Dossin hatten zusammen mit einer Gruppe Mitstreiter für den Abend des 23. Mai 2024 Abend zu einem Vortrag in den Gasthof eingeladen. Im Vorfeld hatten sie 460 Einladungszettel in alle Plösitzer Haushalte verteilt. Etwa 75 Bewohner und ca. 15 Ortsfremde folgten der Einladung.
Jan Dossin trug die wechselvolle Geschichte des Gasthofes seit dem Anfang des 19. Jahrhunderts vor. Die Eigenümer wechselten oft, erst in den letzten Jahren der DDR kam mit Familie Schlottig bis Anfang der 1990er Jahre etwas Stabilität in den Betrieb. Uta Brauner, die Tochter des letzten Betreiberehepaares, kam extra aus Brandis, um nun die erste öffentliche Veranstaltung wieder mitzuerleben.
Spannend war der zweite Teil der Veranstaltung mit der Fragestellung: Wie kann es weitergehen mit diesem Gebäude? Im Gegensatz zu allen anderen Ortsteilen von Taucha gibt es in Plösitz, abgesehen von zwei Sitzbänken, keinen öffentlichen Begegnungsort. Was liegt näher, als die Chance zu nutzen und hier wieder ein Zentrum für Plösitz zu schaffen? Mit dieser Disskusion, die zum „Darüber-Nachdenken” anregte sowie der Bitte, zu prüfen, inwieweit die Teilnehmer der Runde selbst gern dabei sein möchten, endete der offizielle Teil. Die Gespräche in und vor dem Gasthof dauerten noch an und er war zu spüren, dass die Einwohner sich von „ihrem Gasthof” gar nicht trennen wollten. -rl
Übrigens: Wer an künftigen Runden teilnehmen möchte bzw. Fragen oder Anregungen hat kann sich Ortsteilhistoriker Jan Dossin wenden (E-Mail: gasthof.ploesitz@gmail.com, Telefon: 0176 94165203).
