Nu isses genug! Wasserwerke erneuern nach vielen Havarien die Trinkwasserleitung in der Parksiedlung.

Langweilig wurde es in den vergangenen Jahren für die Bewohner der Panitzscher Parksiedlung nicht. Und gar zu trocken auch nicht. Dafür sorgten die in die Jahre gekommenen Rohre der dortigen Wasserleitung, die mit schöner Regelmäßigkeit den Geist auf- und reichlich Trinkwasser freigaben. Nach der jüngsten Havarie im März schritten die Leipziger Wasserwerke wenig später zur Tat und erneuern die Wasserleitung im Wohngebiet.

Bei früheren Havarien hieß es von Seiten des Versorgungsunternehmens noch, dass die Schadenshäufigkeit sich im statistischen Rahmen bewege und ein Austausch der Leitungen wirtschaftlich nicht geboten sei. Die zu DDR-Zeiten verlegten Rohre bestehen aus Asbestzement. Das ist ein Werkstoff, der (trotz seines beängstigend klingenden Namens) für Wasserleitungen sehr gut geeignet ist, allerdings einen wesentlichen Nachteil hat: Einmal verlegt, mögen’s die Rohre ruhig und reagieren sehr unleidlich auf Bodenbewegungen und Erschütterungen, wie sie z.B. durch schwere Fahrzeuge oder das Wechselspiel von Frost und Tauwetter verursacht werden können.

Nach (lt. Anwohneraussagen) immerhin sieben Havarien in jüngerer Zeit wurde die Trinkwasserleitung im Frühjahr zwischen Mühlenweg und nördlichem Stichweg erneuert. Das erfolgte weitgehend im bisherigen Trassenverlauf. Weitere 80 m neuer Leitung wurden im Bereich Parksiedlung 7 bis 15 trassengleich ins Erdreich gebracht. Für das Bauvorhaben wurde die komplette Trinkwasserleitung im Gebiet der Parksiedlung außer Betrieb genommen. Um die Anwohner nicht auf dem Trockenen sitzen zu lassen, wurden sie über temporäre Leitungen versorgt. Diese werden nach Abschluss der Bauarbeiten wieder entfernt. Von der neuen Hauptleitung aus wurden auch die Stichstraßen im Wohngebiet neu erschlossen.

Dass bei einem so umfangreichen Bauvorhaben die vorhandene Straße in Mitleidenschaft gezogen wird, überrascht nicht. Um die Straße wieder in einwandfreien Zustand zu versetzen, wird sie komplett erneuert. Dazu wird der Straßenkörper ausgekoffert und neu eingebracht; zum Schluss erhält er eine neue Asphalt-Deckschicht.  Möglich wurde das durch eine gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde Borsdorf als Straßenbaulastträger. Die Gemeinde hat sich entschlossen, eine neue Deckschicht herstellen zu lassen. Da sie einmal vor Ort ist, wird die von den Wasserwerken beauftragte Baufirma diese Arbeiten übernehmen. Die damit verbundenen Kosten übernehmen Wasserwerke und Gemeinde gemeinsam.

Mitte Mai sollen die Straßenbau- und Asphaltarbeiten über die Bühne gehen. Nach jetzigem Stand planen die Wasserwerke die Abnahme des Vorhabens für Ende Mai. Insgesamt rechnet das Versorgungsunternehmen mit Kosten im deutlich sechsstelligen Bereich. Lobend erwähnt wurde von Seiten der Wasserwerke die trotz alle Havarie- und Baunöte konstruktive Zusammenarbeit mit den Anwohnern der Siedlung. „Das liegt auch daran, dass sich Baufirma und Anwohner bei individuellen Fragen sehr gut abgestimmt haben. Zudem wird wertschätzend wahrgenommen, dass wir als Wasserwerke kurzfristig enorme Anstrengungen unternommen haben, den Versorgungszustand zu verbessern”, erläutert Pressesprecherin Katja Gläß.

Übrigens: Im März 2024 gab es ja nicht „nur” die Havarie in der Parksiedlung. Fast zeitgleich erwischte es ja auch (wieder) die nicht mehr junge Trinkwasserleitung in der Neuen Straße in Panitzsch. Auch für diese Trasse ist mittlerweile eine Erneuerung in Vorbereitung. Allerdings werden bis zum Baubeginn noch viele tausend Kubikmeter Wasser (hoffentlich havariefrei) durchs dortige Rohr laufen. -ad

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