Müllsünder greifen ihren Nachbarn in die Taschen

Kürzlich platzte Bürgermeister Ludwig Martin im Borsdorfer Gemeinderat der Kragen; zum Glück nur im übertragenen Sinne … „Die Vermüllung des öffentlichen Raumes nimmt exorbitant zu”, wetterte der Rathauschef. „Das ist eine Verrohung in übelster Art und Weise. Der Bauhof kümmert sich auf seinen Kontrollrunden um die illegalen Abfälle und sammelt containerweise Müll ein.” Über einen besonders frechen Fall, das „Montags-Donnerstags-Schwein”, hatte parthenspatz.de Ende Mai berichtet. Spuren illegaler Entsorgung finden sich im Gemeindegebiet praktisch überall. Müll fliegt auf die Straße, ins Gebüsch, ja selbst in den von der Gemeinde aufgestellten Hundetoiletten finden sich regelmäßig Abfälle, die dort nichts zu suchen haben. Auch die Landwirte wissen ein Lied davon zu singen, dass ihre Felder regelmäßig zur Müllkippe gemacht oder mit Gartenabfällen und Grünschnitt „verziert“ werden.

Mit diesem Problem ist Borsdorf keine Ausnahme. Lt. einer Untersuchung des Zweckverbandes Abfallwirtschaft wirft jeder der rund 258.000 Einwohner im Landkreis Leipzig pro Jahr rund 2,5 kg Müll in die Landschaft. Den Löwenanteil stellt übrigens der illegal entsorgte Sperrmüll. Die zusätzlichen Entsorgungskosten machen mehr als 100.000 Euro pro Jahr aus, die auf die Kosten für die reguläre Abfallentsorgung umgelegt werden. Somit greifen die Müllsünder ihren Nachbarn in die Taschen …

Da hilft es auch wenig, dass der sächsischen „Bußgeldkatalog Umweltschutz” für die illegaler Entsorgung von Abfällen Bußgelder bis zu 100.000 Euro nennt; schließlich muss man die Sünder erst einmal erwischen. Das veranlasste den Grimmaer Oberbürgermeister Matthias Berger dazu, ein Kopfgeld auszusetzen. Wer Hinweise gibt, die zur Überführung eines Täters führen, erhält 300 Euro Prämie.Vielleicht wäre das ja auch eine Idee für unsere Gemeinde …    André Dreilich

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