Augen auf bei der Berufswahl! Auf den ersten Blick mag es attraktiv erscheinen, seine Brötchen als Fahrkartenautomat zu verdienen (Schöne Aussicht, frische Luft und das Geld kommt von allein rein), aber der Job ist riskant, denn er birgt ein hohes Risiko, zu nächtlicher Stunde in die Luft zu fliegen. Davon wüssten die wechselnden Fahrkartenspender am Borsdorfer Bahnhof ein Lied zu singen, wenn sie denn a) überhaupt und b) noch in der Lage wären, solches zu tun. In den frühen Morgenstunden war es am heutigen 22. Oktober so weit: Mal wieder wurde der Fahrkartenautomat gesprengt.
Lt. Polizeiangaben hatte ein Anwohner es gg. 3.40 Uhr mehrmals knallen hören. Auf der Straße sah er niemanden, dafür aber die Bescherung auf dem Bahngelände: Der Fahrkartenautomat war dem Wirken unbekannter Sprengfachkräfte zum Opfer gefallen. Der Anwohner griff zum Telefon, die Beamten der Polizeidirektion Leipzig und der Bundespolizei eilten zum Tatort. Der Fahrkartenautomat präsentierte sich „weltoffen“ und hatte Teile seines Inhalts verstreut. Die Außenhülle war beschädigt, das Display des Automaten zerstört. Der Sachschaden beläuft sich nach Polizeiangaben auf ca. 20.000 Euro. Nach ersten Überprüfungen der Experten wurde das Geldfach nicht angegriffen. Allerdings muss der Automat komplett ausgetauscht werden. Der Tatort wurde großräumig abgesperrt und die kriminaltechnische Tatortarbeit mit der Spurensuche und -sicherung begonnen und abgeschlossen. Anschließend wurde der Automat mit einer soliden Stahlkette vor dem Zugriff neugieriger Bastler und Schrottsammler verborgen. Sollte es regnen, bietet die um das Wrack gewickelte Folie zumindest einen symbolischen Schutz. André Dreilich