Wie geht’s weiter im Borsdorfer Bahnhof?

Der Borsdorfer Bahnhof ist ein Juwel und als solches ist er der Gemeinde lieb und teuer. Beinahe wäre dieses Juwel verlorengegangen, denn 2008 wollte die Deutsche Bahn die Immobilie im Paket mit anderen Objekten meistbietend verkaufen. Die Gemeinde machte – sehr zum Ärger der Bahn – ihr Vorkaufsrecht geltend, der geplante Deal platzte und Borsdorf kaufte „seinen“ Bahnhof für 102.000 Euro. Ein Jahrzehnt und einige hunderttausend Euro später sieht der Bahnhof (bis auf die hübschhässliche Rampe) deutlich besser aus als in Bahnregie und sogar Leben ist wieder eingekehrt ins alte Gemäuer. Im September 2017 zog mit der Apotheke der erste Nutzer ins Denkmal am Gleis. Wenig später sollten – je nach Kassenlage – eine Physiotherapiepraxis und der Quelleshop folgen; ja sogar ein Café sollte Einzug halten.

Doch passiert ist seitdem nichts Sichtbares. Physio und Café machten einen Rückzieher und der Quelleshop kam bisher mangels Baufortschritts nicht zum Zuge. Mittlerweile scheint zudem der Haussegen im Bahnhof ein wenig schief zu hängen: Bürgermeister Ludwig Martin äußerte sich „sehr unzufrieden“ über die Arbeit des bisher zuständigen Planungsbüros, da es noch immer an der Baugenehmigung für die nicht sanierten Bereiche mangele, war aus gut informierten Kreisen zu erfahren. Doch mit einem Wechsel des Planers ist es so eine Sache, denn derzeit haben alle Guten gut zu tun. Immerhin gibt es einen Lichtblick: Im Juli 2019 vergab der Borsdorfer Gemeinderat an das ortsansässige Ingenieurbüro Wölke für 51.746,95 Euro einstimmig den Auftrag zur Planung der Technischen Gebäudeausrüstung des 2. Bauabschnittes.  Fazit: Wenn es irgendwann mal losgehen darf, dann kann’s aber losgehen. Oder so ähnlich.  André Dreilich

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